Repräsentative Umfrage zeigt ambivalente Haltung zum Stillen im öffentlichen Raum

Eine aktuelle, von TQS Research & Consulting im Auftrag von MAM Babyartikel durchgeführte, repräsentative Bevölkerungsumfrage beleuchtet die Einstellung der österreichischen Bevölkerung zum Thema „Stillen in der Öffentlichkeit“. Die Ergebnisse zeigen ein differenziertes Meinungsbild, das auf gesellschaftliche Spannungen und bestehende Unsicherheiten hinweist.

Gesellschaftliche Haltung zwischen Akzeptanz und Ablehnung

Knapp 57  % der Befragten befürworten das Stillen in der Öffentlichkeit. Zugleich lehnt ein signifikanter Anteil sichtbares Stillen ab: 19  % sprechen sich grundsätzlich dagegen aus, weitere 19  % empfinden es als unappetitlich oder unhygienisch. Besonders auffällig: 3  % der Befragten vertreten die Meinung, stillende Mütter sollten sich vollständig aus dem öffentlichen Raum zurückziehen.

Im Kontrast dazu halten keine der befragten Mütter öffentliches Stillen für unangemessen. Dennoch berichten zwei von drei stillenden Müttern von negativen Reaktionen im Alltag – etwa durch Blicke, Kommentare oder Aufforderungen, den Ort zu wechseln.

Studiendesign und Methodik

Die zugrunde liegende Erhebung wurde im Juli 2025 durchgeführt. Es handelt sich um eine repräsentative Online-Befragung unter 1.000 Personen in Österreich ab 16 Jahren. Die Stichprobe wurde nach Alter, Geschlecht, Bundesland und Bildungsschicht quotiert und entspricht damit der Struktur der österreichischen Wohnbevölkerung. Die Befragung wurde im Auftrag von MAM Babyartikel konzipiert und umgesetzt.

Einfluss von Alter, Geschlecht und elterlichem Status

Die Zustimmung zum Stillen im öffentlichen Raum unterscheidet sich deutlich je nach demografischer Gruppe. Während unter jungen Menschen unter 30 Jahren 85  % einen gesetzlichen Schutz für stillende Mütter befürworten, liegt dieser Wert bei Personen zwischen 40 und 65 Jahren bei lediglich 52  %. Auch der Elternstatus spielt eine Rolle: Unter kinderlosen Personen ist die Zustimmung zum öffentlichen Stillen mit 53  % niedriger als im Gesamtschnitt.

Etwa ein Drittel (29  %) der Befragten hält öffentliches Stillen nur dann für akzeptabel, wenn die Brust bedeckt ist. Weitere 11  % meinen, dass dies nur in abgegrenzten, nicht einsehbaren Bereichen erfolgen sollte. 5  % der Männer und 2  % der Frauen sprechen sich sogar dafür aus, dass Stillen ausschließlich im privaten Raum stattfinden sollte.

Breite Zustimmung für rechtlichen Schutz

Trotz der gesellschaftlichen Spannungen zeigt die Umfrage auch eine klare Haltung in Bezug auf politische Maßnahmen: Drei Viertel der Befragten (75  %) unterstützen die Einführung eines gesetzlichen Schutzes für das Stillen im öffentlichen Raum. Besonders hoch ist diese Zustimmung bei jenen, die selbst Diskriminierung erlebt haben – unter Müttern liegt sie bei 80  %.

Fazit

Die Studienergebnisse zeichnen ein vielschichtiges Bild: Während eine Mehrheit öffentliches Stillen befürwortet, gibt es gleichzeitig tief verwurzelte Vorbehalte – insbesondere unter jenen, die selbst nicht betroffen sind. Der Wunsch nach Klarheit ist deutlich spürbar. Die Ergebnisse zeigen damit nicht nur gesellschaftliche Einstellungen auf, sondern liefern auch wichtige Anhaltspunkte für politische Diskussionen und Maßnahmen zur Förderung einer inklusiven Familienpolitik.